Der Aufschrei über die fehlende Verschlüsselung von WhatsApp Nachrichten und dem Zusammenschluss mit Facebook ist längst verhallt und manches wurde ausgebessert. Auch die Ausfälle wurden in letzter Zeit weniger, aber dennoch kann sich ein Blick über den Tellerrand lohnen, was Alternativen zum Platzhirsch WhatsApp angeht. Im folgenden Artikel stellen wir fünf Alternativen vor.
Threema
Wer hat´s erfunden? Threema ist ein Messenger aus der Schweiz und wirbt damit, der sicherste unter den Messengern zu sein. Alle Nachrichten werden zu 1oo% Ende-zu-Ende verschlüsselt, ausschließlich auf den eigenen Servern in der Schweiz gespeichert und zwar so, dass nicht einmal Threema selbst sie einsehen kann. Der Vorteil daran, dass die Daten nicht auf dem Smartphone gespeichert werden, ist, dass Apps, die berechtigt sind auf den Gerätespeicher zuzugreifen, die Chat-Protokolle nicht einsehen können. Da Threema keine Handynummer für ein Nutzerprofil benötigt, ist es ganz einfach auf jedem Gerät zu nutzen. Der Messenger verfügt über die gängigen Funktionen, wie das Versenden von Textnachrichten, Videos, Musik, Dokumenten oder Bildern. Außerdem bietet Threema die Möglichkeiten in Gruppenchats Umfragen zu erstellen. Aber diese Sicherheit hat ihren Preis, im Schnitt kostet der Messenger 2,99 Euro. Threema ist der einzige Messenger, der nicht einmal Zugriff auf die Metadaten der Chats hat.
Signal
Whistleblower würden Signal installieren. Auch Signal ist komplett Ende-zu-Ende verschlüsselt und sammelt kaum Metadaten. Es wird also nicht identifiziert wer mit wem kommuniziert, lediglich wer den Dienst nutzt. Aus Sicherheitsgründen bietet Signal keine Backup-Option an, es gibt lediglich eine Funktion zum manuellen Exportieren bei Android, um Verläufe zu sichern. Außerdem ist es bei Signal nicht möglich, Screenshots zu machen. Im Vergleich zu Threema bietet Signal die Möglichkeit mit den eignen Kontakten zu telefonieren. Trotz der hohen Sicherheitsstandards hat Signal ein Manko, denn man muss bei der Anmeldung die Kontaktliste mit Signal teilen. Allerdings werden alle Telefonnummern anonymisiert gespeichert.
Telegram
Klingt veraltet, ist es aber nicht. Telegram ist nach eigenen Angaben der schnellste unter den Messengern. Die Chats werden in der Telegram-Cloud gespeichert, was den Zugriff von allen Geräten, unabhängig der Telefonnummer erlaubt. Wer viele Freunde hat wird sich freuen, dass er Gruppenchats mit bis zu 100.000 Mitgliedern erstellen kann. Wer in einer solchen Gruppe ist und den Überblick verliert, kann von einer anderen Funktion profitieren, den Bots. Telegram bietet die Möglichkeit Chatbots zu nutzen, welche Umfragen erstellen können oder wie ein RSS-Feed in einer Gruppe funktionieren und die relevanten Nachrichten filtern. Des Weiteren bietet der Messenger alle gängigen Funktionen, wie das Senden von Bildern, Videos, Dokumenten und Sprachnachrichten. Wer ein Freund von Geheimnissen ist, wird die Secret Chats zu schätzen wissen: Hier löschen sich die Nachrichten von selbst und sind Ende-zu-Ende verschlüsselt.
We Chat
Unglaublich aber wahr, We Chat hat mittlerweile ebenso viele Nutzer wie WhatsApp. Warum der Messenger hier aber trotzdem recht unbekannt ist, liegt daran, dass die meisten Nutzer in Asien leben. Bei diesem Messenger liegt das Hauptaugenmerk weniger auf der Sicherheit, dafür bietet er aber andere Funktionen, die ihn zu einem kleinen sozialen Netzwerk machen. Man kann Nachrichten wie eine Flaschenpost verschicken, die ein zufälliger Nutzer bekommt und darauf reagieren kann oder sie wieder losschicken kann. Da der Messenger die Option bietet Nachrichten direkt zu übersetzen, ist es auch vollkommen egal, wer diese Nachricht bekommt. Des Weiteren bietet We Chat die Option Nutzer in der Nähe zu finden und mit ihnen in Kontakt zu treten.
Skype
Wer der Meinung ist Skype ist nur zum Telefonieren zu gebrauchen, der irrt sich. Mit dem letzten Update hat Skype auch den Textmessenger ordentlich aufpoliert. Nun ist es möglich Fotos, Videos und mehr zu verschicken. Die absolute Stärke von Skype bleibt aber die gute Qualität der (Video-)Anrufe über das Internet.
Übrigens: Bei unseren Kollegen von GMX und Web.de gibt es mit Freemessage ein eigenes Messenger-Angebot für Mail-Kunden, der als voll verschlüsselte Kommunikation innerhalb der jeweiligen E-Mail-App nutzbar ist.
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