Kurz das Wetter oder die Verkehrsinfos für den Weg zur Arbeit abfragen und mit einem Zuruf an Alexa die Kaffeemaschine einschalten - Sprachassistenten sollen das Leben leichter machen. Doch ist die Sprache das digitale Interface der Zukunft? In der neuen Folge der 1&1 Blogger-WG besprechen Lars, Johannes und Marcel diese Frage mit unserem Gast Gregor Krapf-Günther, Product Marketing Lead D/A/CH bei Harman Kardon. Hier zeigen wir Ihnen, wie es hinter den Kulissen der 1&1 Blogger WG-aussieht und geben Ihnen weitere Hintergrundinformationen zu diesem spannenden Thema.

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Salomé Weber
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Das Auto - der erste Sprachassistent?

In der Blogger-WG spricht Lars über das sprechende Auto K.I.T.T aus der Serie "Knight Rider" - doch wie eng ist die Verbindung zwischen Sprachassistenten und Autos wirklich?

Wenn sich Lars in den ersten Minuten der Blogger-WG auf K.I.T.T aus der Serie "Knight Rider" bezieht, ist klar, dass es sich hierbei um ein fiktives Fahrzeug handelt. Doch die Verbindung zwischen modernen Sprachassistenten wie Siri, Cortana, Alexa oder Google Assistant und "sprechenden" Autos ist gar nicht so abwegig, wie man vermuten könnte. Tatsächlich ist jedes Navigationssystem, das dem Nutzer den Weg mit einer Sprachausgabe beschreibt, ein Vorläufer der heutigen Sprachassistenten.

Der eigentliche Ursprung der Spracherkennung liegt in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Bereits 1952 entwickeltem die amerikanischen "Bell Labs" (die heute übrigens Teil der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Nokia sind) das System "Audrey", das einzelne Zahlen erkennen konnte. Für Privatanwender wurde die Spracherkennung in den 1990er Jahren interessant, als IBM, Microsoft, Dragon, Philips und Lernout & Hauspie mit Programmpaketen zur Spracherkennung um die Kunden buhlten.

Welche Sprachassistenten gibt es heute?

Johannes testet Alexa, den Sprachassistenten von Amazon.

Ob Amazon, Apple, Google, Microsoft oder Samsung - fast alle namenhaften Unternehmen der Tech-Branche bieten einen eigenen Sprachassistenten an.

  • Mit "Alexa" hat Amazon 2014 ein Geräte übergreifendes System auf den Markt gebracht, dass nicht nur in Verbindung mit den eigenen Lautsprechern "Echo", "Dot", "Tab" und "Show" mit eingebautem Bildschirm verwendet werden kann. Über "Alexa Voice Service" können auch andere Hersteller den Assistenten integrieren. Zudem haben Entwickler die Möglichkeit, "Alexa" neue Fähigkeiten (Skills) beizubringen.
  • 2011 kaufte Apple den Assistenten "Siri" als exklusives Feature für das iPhone 4S. Mittlerweile findet man Siri auf allen Geräten des kalifornischen Herstellers. Ähnlich wie Amazon bietet Apple seit Neuestem auch einen Lautsprecher, den "HomePod", an.
  • Im Unterschied zu den zuvor genannten Sprachassistenten verbindet "Bixby", der Assistent von Samsung, Spracheingabe mit Kameraaufzeichnungen. "Bixby" kann also nicht nur hören, sondern auch sehen. Nachteil ist bislang allerdings, dass Bixby nur Englisch, Koreanisch und Mandarin-Chinesisch unterstützt. Darüber hinaus gibt es aber interessante Neuigkeiten. Die verrät Gregor Krapf-Güntherin der neuen Folge der Blogger-WG.
  • "Google Assistant" ist der Nachfolger von "Google Now", der erstmals 2016 während der Google I/O vorgestellt wurde. Das Besondere: Der "Assistant" soll den Nutzer kennenlernen, indem er zum Beispiel auf den Kontext vergangener Fragen zurückgreift, um weiterführende Fragen zu beantworten.
  • Benannt nach einer künstlichen Intelligenz in der "Halo"-Spielserie kommt der Sprachassistent "Cortana" von Microsoft zum ersten Mal in Windows 10 zum Einsatz. Mittlerweile ist Cortana aber auch für Android- und iOS-Geräte sowie für die Xbox One verfügbar. Im Hinblick auf die Funktionen ähnelt Cortana den Assistenten von Amazon und Google. Mit dem "Cortana Skills Kit" bietet auch Microsoft Entwicklern eine Schnittstelle, um eigene "Skill Kits" zu entwickeln.

Wie wird sich die Technologie entwickeln?

Johannes, Gregor und Lars diskutieren über die Zukunft der Sprachassistenten.

Heute sind Sprachassistenten auf fast allen Smartphones verfügbar, aber auch Amazons "Alexa" und Googles "Assistant" sagen in immer mehr deutschen Wohnungen das Wetter voraus, warnen vor Staus oder helfen mit Tipps beim Kochen. Einem Bericht von Golem.de zur Folge wurden auf der Unterhaltungselektronik-Messe CES, die im Januar in Las Vegas stattgefunden hat, Kopfhörer, Smartwatches, Fitnessarmbänder, Mikrowellen und Backöfen vorgestellt, in die Alexa integriert ist. Auch unterschiedliche Autohersteller haben bereits angekündigt, den Sprachassistenten in ihren Fahrzeugen zu integrieren.

Die intelligenten Sprachassistenten werden sich also ähnlich wie das Smartphone immer weiter in unser Leben integrieren und unseren Alltag erleichtern. Potential haben die Assistenten insbesondere in Situationen, in denen es schwierig bis unmöglich ist, das Touchscreen des Smartphones zu benutzen wie zum Beispiel beim Autofahren oder bei der Hausarbeit.

Praktisch sind sie aber auch in solchen Situationen, in denen sie die Interaktion mit anderen technischen Geräten vereinfachen. Wäre es nicht toll, alleine mit der Stimme durch das Fernsehmenü oder Netflix zu navigieren, das Licht ein- und auszuschalten, ohne zum Lichtschalter gehen zu müssen usw.? Auch ältere Menschen werden von der neuen Technik profitieren, denn sie ist nicht nur intuitiver und einfacher zu verstehen, sondern auch einfacher zu bedienen.

Ihr volles Potential werden die smarten Assisten dann entfalten, wenn sie wirklich smart agieren können. Das heißt, wenn sie unsere Vorlieben kennen, unsere Bedürfnisse erahnen und uns so unterstützen wie es ein menschlicher Assistent tun würde, indem sie uns nicht nur das Ticket für die nächste Bahnfart bestellen, sondern gleichzeitig Hotelvorschläge und Restauranttipps auf das Smartphone schicken oder vorlesen.

Letztendlich bleibt dann die Frage nach dem Datenschutz. Wo werden diese sensiblen Daten gespeichert? An wen werden sie weitergegeben? Wer darf sie nutzen? Fragen, die sicher noch geklärt werden müssen. Bereits beantwortet ist allerdings die Frage, ob die Sprachassistenten eigentlich auch dann hinhören, wenn wir gar nicht mit ihnen reden. Gregor Krapf-Günther gibt in der 1&1 Blogger-WG eine interessante Antwort:

 

 

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