Ende Februar haben wir Sie zu Spenden gegen die akute Hungerkrise aufgerufen. Im Südsudan, Somalia, Nigeria und Jemen ist aufgrund von Konflikten und Klimaphänomenen die Versorgung zusammengebrochen. Noch immer sind über zwei Millionen Kinder vom Hungertod bedroht. Heute wollen wir Ihnen jedoch zeigen, wie wir mit einem Teil Ihrer Spenden an United Internet for UNICEF im Südsudan Leben retten konnten. 

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Susanne Stocker
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Die wirksamste Methode, die Kinder vor dem Tod zu bewahren, ist die Behandlung mit Erdnusspaste. UNICEF ist derzeit die einzige Organisation, die Erdnusspaste in den Südsudan bringen kann.

UNICEF versorgt damit nicht nur die Kinder direkt, sondern auch andere Hilfsorganisationen, die in Gesundheitszentren im ganzen Land hungernde Kinder behandeln. Diese Versorgungskette zu gewährleisten bedarf einer umfassenden logistischen Planung.

Engpass in der Versorgung behoben

Die Versorgung mit Erdnusspaste war für die Monate April bis Juni bereits sichergestellt, jedoch verzögerte sich eine Lieferung aus den USA. Um die Lücke zu füllen, musste UNICEF kurzfristig Erdnusspaste aus dem Logistikzentrum in Kopenhagen nachbestellen. Doch die muss natürlich finanziert werden.

Aufgrund der großen Spendenbereitschaft an United Internet for UNICEF konnten wir bereits beinahe zwei Millionen Euro für den Einsatz gegen den Hunger in Teilen von Afrika und im Jemen sammeln. Dadurch war es uns möglich 500.000 Euro der Spenden für den Südsudan einzusetzen und die Versorgungslücke zu schließen.

Angela Griep, die für UNICEF in Juba, der Hauptstadt des Südsudans, arbeitet, möchte Ihnen dafür persönlich danken:

Angela Griep erklärt uns im folgenden Interview, wie es zu der Lage kommen konnte: 

Wie kam es zu der Situation?

Wir bekommen Gelder bzw. Erdnusspaste vom "Office of Foreign Disaster Assistance" (OFDA) in den USA, aber die Lieferung der Erdnusspaste verspätete sich um drei Monate.

Wir haben fest mit dieser Lieferung gerechnet. Deshalb mussten wir ganz dringend Nachschub in Kopenhagen bestellen, damit wir nicht plötzlich eine Lücke in der Versorgung haben. Juni ist kurz vor dem Höhepunkt der Lean Season, d.h. eine Versorgungslücke zu diesem Zeitpunkt wäre eine Katastrophe gewesen.

Wie ist die allgemeine Versorgung mit Plumpy Nut? Welche Rolle spielt UNICEF dabei?

UNICEF ist im Südsudan verantwortlich für alle Hilfsgüter für den Ernährungssektor, inklusive RUTF (plumpy nut = Erdnusspaste). Dabei versorgt UNICEF sich nicht nur selbst, sondern auch alle Partner, die im Ernährungssektor arbeiten. D.h. UNICEF kauft die Hilfsgüter, bringt sie ins Land und verteilt sie.

Was passiert, wenn das Geld irgendwann fließt – was ist dann mit dem Geld, mit dem überbrückt wurde?
RUTF werden ja ständig genutzt, d.h. wir brauchen ständig neue.  Diese Gelder überbrücken eine Versorgungsnotlage, füllen also ein echtes Funding Gap.

Wie Erdnusspaste Kinder rettet

Jedes vierte Kind weltweit leidet an chronischer Mangelernährung. Doch Erdnüsse können Leben retten. In einem Päckchen Erdnusspaste stecken 500 Kilokalorien und viele Vitamine und Mineralstoffe. Das alles brauchen Kinder, damit sich Körper und Gehirn gut entwickeln.

Mädchen und Jungen, die hungern müssen oder sich einseitig ernähren, werden öfter krank. Im schlimmsten Fall leiden sie später an Behinderungen, gerade Kleinkinder sterben sogar häufig an den Folgen der Unterversorgung.

Ein Päckchen Erdnusspaste setzt sich aus Erdnüssen, Öl, Milchpulver und Zucker zusammen und ist mit lebenswichtigen Vitaminen und Spurenelementen angereichert. UNICEF ist weltweit der Hauptlieferant der hoch wirksamen Zusatznahrung.

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