VDSL und Vectoring sind neueste Technologien, die vielen Menschen schnelleres Internet nach Hause bringen und neue Anwendungen wie Streaming oder Fernsehen via IP-TV in HD-Qualität ermöglichen. Aber was steckt eigentlich genau dahinter und wo setzt Vectoring an? Wir erklären in diesem Beitrag, wie der Booster für's Kupferkabel funktioniert.

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Kerstin Corea
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Viele kennen vielleicht die unscheinbaren grauen Verteiler-Kästen zur Kabelverzweigung, die sich auf Bürgersteigen oder an Hauswänden befinden. In diesen Kästen liegen die Enden der Leitungen, die die notwendigen Daten für das Surfen im Internet und das Telefonieren zu uns nach Hause bringen. Bei der Mehrzahl der in Deutschland genutzten DSL-Anschlüsse handelt es sich noch um ADSL-Verbindungen (ADSL = Asymmetric Digital Subscriber Line). Dabei laufen die Daten meistens über Kupferkabel, was bei weiten Entfernungen, vereinfacht dargestellt, Probleme bezüglich der Signalqualität mit sich bringen kann. Bei VDSL werden deshalb die Kabelverzweiger an das Glasfasernetz angeschlossen und von dort führt dann eine Kupferleitung ins Haus. Mehr zu den Unterschieden von ADSL und VDSL finden sich hier.

Vectoring als Booster am Kupferkabel

Genau dort beim Kupferkabel am Ende der Leitung setzt das sogenannte Vectoring an. Die Datenübertragung über Kupferkabel kann hauptsächlich durch zwei Faktoren ausgebremst werden: Das ist zum einen die Leitungsdämpfung, die mit der Leitungslänge zusammenhängt (je kürzer desto besser) und zum anderen das „Übersprechen“. Mit dem Begriff „Übersprechen“ ist die Signalbeeinflussung durch elektromagnetische Störsignale in einem Leitungsbündel gemeint. Vectoring sorgt mit einer speziellen Kanalkodierung dafür, dass diese störenden Signale kompensiert werden. Dadurch wird eine höhere Geschwindigkeit bei der Datenübertragung erreicht. Konkret können so Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s im Downstream und bis zu 40 Mbit/s im Upstream erreicht werden.

Welche Vorteile bringt Vectoring?

VDSL Vectoring ermöglicht es, ohne Qualitätseinbußen verschiedenste Übertragungsdienste parallel zu nutzen: So können zum Beispiel Filme gestreamt werden, während andere Familienmitglieder oder WG-Mitbewohner Online-Games spielen oder per IP-TV fernsehen. Das bedeutet auch, dass mehrere Endgeräte gleichzeitig und unabhängig voneinander genutzt werden können, ohne dass die Übertragungsgeschwindigkeit langsamer wird: Die Verbindung bleibt stabil, Filme erscheinen in Sekundenschnelle in voller Auflösung und selbst bei großen Datenmengen gibt es nur sehr kurze Wartezeiten.

Zukunft und Verfügbarkeit

Die Vectoring-Technologie befindet sich derzeit stark im Ausbau. Die Verfügbarkeit von VDSL bei 1&1 im jeweiligen Wohngebiet kann mit Angabe der Adresse nach Auswahl eines passenden 1&1 DSL-Tarifs geprüft werden.

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