Wer Musik machen will, muss längst nicht mehr mühsam ein Instrument lernen, mit Gleichgesinnten regelmäßig proben und Unmengen Equipment und Zeit investieren. Durch Software-Studios mit unzähligen Software-Instrumenten ist Musizieren und Produzieren heute so einfach wie nie. Selbst ein Tablet kann mit den richtigen Apps zum Musikstudio umfunktioniert werden. Wir stellen euch die besten Musikproduktions-Apps für Einsteiger und Profis vor.

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Thilo Haertel
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Ein idealer Einstieg in die Welt der Musikproduktion mit dem Tablet ist Music Maker Jam von Magix. Die kostenlose Android- und iOS-App eignet sich für alle, die ohne Vorkenntnisse erste Erfahrungen mit dem arrangieren von Songs machen wollen. Aus fertigen Loops und Samples erstellt ihr einfach, intuitiv und kreativ ganze Musikstücke. Music Maker Jam funktioniert nach dem Baukasten-Prinzip eines Software-Sequenzers. Ihr bestimmt die Reihenfolge einzelner Songabschnitte und was (z. B. welches Instrument), mit welcher Lautstärke und welchem Effekt, an welcher Stelle gespielt wird. Wenn ihr eurem Song den letzten Schliff gegeben habt, könnt ihr über einen eigenen Vocal-Kanal euren Gesang oder Rap zu dem Song aufnehmen.

Trap bis House: Tracks basteln leicht gemacht

Musik machen mit Music Maker Jam auf dem Tablet

Um euch von den vorgegebenen Loops und Samples abzuheben, könnt ihr spielerisch die Harmonie eures Tracks verändern.

Egal ob ihr auf Hip Hop, Rock, oder Club Music steht. Ihr habt eine Riesenauswahl an Musikrichtungen und Samples zur Verfügung, die ständig aktualisiert wird. Über den Menüpunkt „Mehr Stile“ könnt ihr die Soundpakete zunächst vor hören und dann herunterladen. Hier sei vermerkt, dass einige der Soundpakete kostenpflichtig sind. Im Bereich „Musik machen“ steht euch ein Mixer mit acht Kanälen zur Verfügung. Die einzelnen Spuren könnt ihr je nach Belieben mit Drum, Bass, Gitarre, Piano, Keyboard und Synthesizern-Sounds aus eurer Bibliothek bestücken. Die einzelnen Loops und Samples müssen auch nicht aus einem Soundpaket stammen. Ihr könnt alles wild durcheinandermixen und frei die Struktur des Songs bearbeiten. Euch bleibt überlassen, was ihr einfügt, wie ihr es anordnet, wie oft ihr es wiederholt. Den Song könnt ihr dann durch Effekte bereichern und durch Veränderungen in der Harmoniefolge modifizieren. Natürlich könnt ihr auch die Gesamtlautstärke – Masterlautstärke – des Songs regeln und die Geschwindigkeit des Songs verändern, in dem ihr die BPM (Beats Per Minute) einstellt. Als Hilfe wird hier immer die Originalgeschwindigkeit des Soundpakets angezeigt. Um den Song vollkommen zu machen, fehlt noch der Gesang. Hier habt ihr ein Repertoire an vorgefertigten Vocals aus der Bibliothek zur Verfügung oder ihr nehmt direkt euren eigenen Gesang auf und integriert ihn in euren Mix. Jetzt könnt ihr über die Music Maker Jam „Community“ eure Tracks online stellen und weltweit teilen.

Fazit: Music Maker Jam bietet sehr vielfältige Möglichkeiten für jeden, der mit viel Spaß, aber ohne große Kenntnisse und Aufwand zu einem hörenswerten eigenen Song kommen möchte. Natürlich stößt die Sequenzer-App gerade dann an seine Grenzen, wenn es um die Umsetzung eigener Ideen geht, da man an die Soundpakete gebunden ist. Bald stellen wir euch im zweiten Teil von „Musik machen mit dem Tablet“ Musikproduktions-Apps vor, mit denen ihr mehr kreative Möglichkeiten habt und die auch als professionelles Studio-Tool taugen.

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