Die 20-Megapixel Kamera des HTC One M9 gehört zu den bedeutendsten Neuerungen des aktuellen Flaggschiff und konnte uns bei ersten Testfotos mit einer realistischen Farbwiedergabe und scharfen Bildern überzeugen. In den Kommentaren erreichte uns die Anfrage eines Lesers, ob wir die Kamera auch mal bei schwachen und schwierigen Lichtverhältnissen testen können. Gefragt, getan. Wir haben die Jalousien heruntergelassen, die Sonne ausgesperrt, unser Büro in ein "low-light Teststudio" verwandelt und die Koblenzer Innenstadt während der Abenddämmerung erkundet.

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Salomé Weber
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Testfotos

Der Kamera gelingt es, die Lichtstimmung kurz nach dem Sonnenuntergang gut einzufangen. Allerdings ist in den weniger ausgeleuchteten Bereichen ein Bildrauschen zu erkennen. Wie HTC nachgerüstet hat, um dieses Problem zu beheben, das lest ihr weiter unten. Hier erst mal die Testfotos von unserem Spaziergang:

Low Light Testaufnahme Testfoto

Die besondere Lichtstimmung der "blauen Stunde" kann die Kamera des HTC One M9 realitätsnah wiedergeben. (Foto wurde im JPG Format aufgenommen)

 

Low Light Testfotos Sonneuntergang

Auch beim Fotografieren des Sonnenuntergangs gibt es keine Probleme. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach gelungen. (Foto wurde im JPG Format aufgenommen)

 

Low Light Testfoto Kerze

In den hell ausgeleuchteten Bereichen wird das Foto scharf. Der dunkelblaue Himmel ist etwas verrauscht. (Foto wurde im JPG Format aufgenommen)

Bessere Ergebnisse dank RAW-Format

Mit eingeschaltetem Blitz gelingen scharfe Bilder mit gut ausgeleuchteten Fotomotiven. Bei ausgeschaltetem Blitz zeigt sich allerdings ein Rauschen in den dunklen Bild-Bereichen. HTC hat dieses Problem erkannt und ein Software Update geliefert. Die neue Kamera-App ermöglicht nun auch Aufnahmen im RAW (Rohdaten)-Format. Der Vorteil dieses Formats ist, dass die unkomprimierten und unbearbeiteten digitalen Negative weitestgehend ohne Qualitätseinbußen am Smartphone, Tablet oder Computer entwickelt werden. Hier seht ihr zunächst ein Bild im JPG-Format ohne Blitz, anschließend ein Bild, das nach dem Update im RAW-Format aufgenommen wurde und anschließend ein Foto mit eingeschaltetem Blitz.

Low Light Test JPG

Hier seht ihr eine Aufnahme, die in einem Innenraum ohne Blitz im JPG-Format entstanden ist.

LowLightTestRAW

Nach dem Kamera-Update können nun auch Fotos im RAW-Format aufgenommen werden. Die qualitative Steigerung ist gut zu erkennen.

Low Light Test Blitz

Bei eingeschaltetem Blitz wird das Bild scharf und ist gut ausgeleuchtet. (Dieses Bild wurde im JPG-Format aufgenommen)

 

Für die Entwicklung der RAW-Daten ist eine passende Software auf dem Smartphone oder Computer notwendig. Die App Photo Mate R2 (8,49 Euro) gehört zwar zu den teureren Apps im Google Play Store, allerdings bietet sie (fast) alle Funktionen, die das Fotografen-Herz begehrt: von der RAW-Dekodierung in voller Auflösung über das Anzeigen der EXIF-Daten bis hin zu umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten. Eine günstigere Alternative ist die Foto-App RawVison (3,99 Euro). Für alle, die sich die Fotos am PC anschauen möchten, gibt es die kostenlose Software XnView. Mit Raw Therapee können die RAW-Dateien nicht nur angezeigt, sondern auch direkt bearbeitet werden. Die umfangreichsten Bearbeitungsmöglichkeiten bietet Adobe Photoshop. Für Hobby-Fotografen gibt es die günstigere Version Adobe Photoshop Elements 6. Wenn ihr neben eurem Smartphone eine digitale Spiegelreflexkamera besitzt, habt ihr beim Kauf wahrscheinlich bereits einen kostenlosen RAW-Konverter erhalten. Schaut also mal nach, ob ihr ein entsprechendes Programm überhaupt noch benötigt.

Fazit: Nach dem Kamera-Update hat sich auch die Qualität der Aufnahmen deutlich verbessert. Zwar waren die Landschaftsaufnahmen, die vor dem Update bei schwachem Licht beziehungsweise Gegenlicht aufgenommen wurden bereits relativ scharf und trotz der schwierigen Lichtbedingungen gut gelungen, allerdings zeigt sich nach dem Update auch hier noch einmal eine deutliche Verbesserung. Für die Entwicklung der RAW-Dateien ist etwas Vorkenntnis und gegebenenfalls eine spezielle Software zur Entwicklung nötig.

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