Ellen DeGeneres hat im März 2014 das wohl berühmteste Selfie der Welt geschossen. Als sie sich auf der 86. Oscarverleihung in Los Angeles unter anderem mit Meryl Streep, Kevin Spacey und Bradley Cooper abgelichtet hat, war das für den taiwanesischen Hersteller HTC wahrscheinlich ein weiterer Grund, die Entwicklung des Desire EYE voranzutreiben. Exakt für solche Momente ist das Smartphone mit seiner mächtigen 13-Megapixel-Frontkamera ausgelegt. Das neue Aushängeschild der Desire-Reihe kann jedoch noch mehr als „nur“ Selfies schießen. Mich hat es die letzten Wochen stetig begleitet und ich muss sagen, ich war überrascht.

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Patrick Lehmann
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Technische Daten - Performance

Die inneren Werte kennt man überwiegend aus dem HTC One (M8). Der 2,3-GHz-Quad-Core-Prozessor (Snapdragon 801) und die 2 GB Arbeitsspeicher sorgen für mächtig Performance. Bis zum Ende des Tests lief das Desire EYE stets flüssig. Der Wechsel zwischen den Apps, dem bekannten HTC BlinkFeed und der Startoberfläche ging immer leicht von der Hand. Vereinzelt war lediglich mal ein Zucken zu spüren, wenn man speicherintensive Anwendungen geschlossen und gleich wieder Apps im Zwischenspeicher geöffnet hat. Das ist aber nicht weiter störend, da man musste solche Situationen geradezu provozieren muss. Das Display löst in Full-HD (1920x1080 Pixel) auf und ist im Vergleich zum M8 nochmal um fünf Millimeter, auf 5,2 Zoll (13,2 cm) Diagonale gewachsen. Der Clou des Desire EYE: Die 13-Megapixel-Kamera finden wir samt Dual-LED-Blitz auf Front- und Rückseite. Die damit einhergehenden Features wie Full-HD-Videofunktion, SlowMotion-Video und HDR-Fotos sind nun für beide Seiten verfügbar. Minimale Unterschiede lassen sich dennoch finden. Die Frontkamera wurde dem Weitwinkelbereich für Selfies angepasst – 22 mm Brennweite statt 28 mm auf der Rückseite.

Materialien – Kunststoff statt Metall

Die Oberfläche ähnelt einem hochwertigen Softlack

Die Oberfläche ähnelt einem hochwertigen Softlack

Das HTC Desire EYE setzt im Unterschied zu One-Reihe nicht auf einen Ganzmetallrahmen, sondern auf Polycarbonat. Das Besondere daran ist, dass es mit Ausnahme des Frontpanels über keinerlei Kanten oder Verbindungsstellen verfügt. Es ist ebenso wie der Metallbody aus einem Guss. Vorteil: Das Smartphone ist erstmals auch nach IPX7 wassergeschützt. Besonders überrascht hat mich die Haptik des Materials. Sie erinnert an den Softlack, der im Automobilbereich im Innenraum für Bedienelemente verwendet wird. Qualitativ sehr hochwertig und angenehm griffig. Letzten Endes ist das Geschmackssache. Für mich ist der Kunststoff auf diesem Qualitätsniveau der Metall-Variante ebenbürtig.

Kamera – Der kleine aber feine Unterschied

Der Aufbau der beiden Kameras unterscheidet sich auf dem Papier, wie eingangs erwähnt, nur marginal. Was 22 statt 28 Millimeter Brennweite effektiv ausmachen, zeigt sich dann aber auf den Vergleichsfotos. Der Vorteil tritt insbesondere bei Selfies ans Licht. Mit dem HTC Desire EYE hätte Bradley Cooper sich nicht übermäßig strecken müssen und Jared Leto hätte auch komplett auf das Bild gepasst. Auffällig sind die farblichen Unterschiede zwischen Front- und Hauptkamera. Beide Fotos sind jeweils mit den Grundeinstellungen der Automatik gemacht. Die Bilder der Hauptkamera bei Landschaftsaufnahmen wirken natürlich und scharf. Nicht auf Top-Level-Niveau, dennoch sehr gut. Die Frontkamera legt da nochmal ordentlich nach. Die Farben sind nochmal kräftiger und insgesamt sind die Fotos kontrastreicher. Das kann manchmal auch ein winziger Tick zu viel sein, wie der Vergleich mit unseren Würfeln zeigt. Beeindruckt hat uns aber definitiv die Frontkamera, die zurzeit noch auf dem Niveau fast einmalig ist. Für Selfies, Videotelefonie oder die Split-Aufnahmen eine exzellent gelungene Kamera.

HTC Desire EYE Hauptkamera

Hauptkamera (28 mm, f/2.2)

HTC Desire EYE Frontkamera

Frontkamera (22mm, f/2.0)

HTC Desire EYE Hauptkamera

Hauptkamera (28 mm, f/2.2)

HTC Desire EYE Frontkamera

Frontkamera (22mm, f/2.0)

Fazit: Das Best-Feature des HTC Desire EYE ist mit großer Sicherheit die exzellente Frontkamera. Ich persönlich bin nicht der große Selfie-Spezialist, dennoch haben mich die Kamera und insbesondere die Performance des Smartphones absolut überzeugt. Lediglich die Namensgebung ist noch ein wenig ungewohnt. Waren die bisherigen Desire-Modelle eher in der Mittelklasse angesiedelt, prescht das Desire EYE in die Oberklasse vor - die Performance des HTC One M8 inklusive. Der Kunststoffbody ist wie bereits erwähnt Geschmackssache, mich überzeugt die Haptik auf ganzer Linie. Das HTC Desire EYE ist für die Selfie-Künstler unter euch oder auch diejenigen, die häufiger Videotelefonie nutzen, die absolut richtige Wahl.

Übrigens: Das HTC Desire EYE gibt es aktuell in Verbindung mit der 1&1 All-Net-Flat-Plus (ab 34,99 Euro/Monat) mit 24 Monaten Laufzeit schon ab 0 Euro.

 

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