Hallo liebe Leser, mein Name ist Benno und ich betreibe seit mehr als zwei Jahren den Fotografie-Blog www.blendstufe.de. Die Fotografie ist meine Leidenschaft und ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Das Sammeln privater Momente, das Festhalten von Erlebnissen und das gezielte Einrahmen von Szenen für die Ewigkeit ist besonders auch für die meisten Smartphone-Besitzer eine der wichtigsten Aufgaben ihrer Geräte. Deshalb freue ich mich, zusammen mit dem 1&1 Blog eine kleine Serie vorzustellen. In insgesamt fünf Teilen werde ich euch Praxistipps rund um die Fotografie mit dem Smartphone geben. Die kleinen megapixelstarken Alleskönner haben das Ende einer Ära eingeläutet und verweisen herkömmliche Digitalkamera mehr und mehr auf die unteren Verkaufsränge.

Wie bei herkömmlichen Kameras gibt es auch bei der Kamera im Smartphone eine unzählige Anzahl an Programmen, die das nachträgliche Bearbeiten ermöglichen. Nachdem ich im dritten Teil der Serie schon auf die größten Schnitzer und kleine Fehlerteufelchen eingegangen bin, möchte ich in diesem Beitrag eben jene Software beleuchten.

Sofortmaßnahmen

Eure Smartphone-Kamera ist schon vor der Aufnahme in der Lage, einen bestimmten Stil oder eine bestimmte Aufnahmeart auf das Foto anzuwenden. Besonders hervorzuheben ist hier zunächst mal der HDR-Modus. HDR bedeutet High-Dynamic-Range und wird ins Deutsche oft mit "Hochkontrastbild" übersetzt. Die Technik dahinter nimmt mehrere Bilder in verschiedenen Belichtungen auf, verrechnet diese und spuckt am Ende ein Bild mit starken Kontrasten aus. Abschließend kann man das Ganze bei den meisten Smartphones mit ein paar Schiebereglern noch etwas anpassen. HDR-Bilder aus der Kamera sehen meistens besser aus, als solche, die man mit einer normalen Aufnahme erstellt. Den Modus generell zu aktivieren, halte ich allerdings nicht immer für angebracht, denn auch ein Bild mit wenigen Kontrasten kann super aussehen. Es kommt eben auf das Motiv und die Stimmung an. Experimentiert unbedingt mit den verschiednen Aufnahme-Modi und Automatiken eurer Smartphones. Auch diverse Filter, die man normalerweise nachträglich zum Beispiel mit Instagram auf ein Foto anwendet, lassen sich schon vorm Auslösen aktivieren und vor allem auch schon vorab betrachten.

HDR (1)

HDR Modus

Aufnahmemodi

Verschiedene Filter lassen sich oft auch schon vor dem Auslösen anwenden.

 

Hausmittelchen

Die meisten Kamera-Apps bringen bereits viele Möglichkeiten mit, um ein Bild nachträglich zu verändern oder zu tunen. Die für mich elementarsten Werkzeuge sind Helligkeit, Sättigung, Kontrast und Schärfe. Wenn man diese Regler mit Gefühl und Vorsicht nach dem Auslösen betätigt, lässt sich aus fast jedem Smartphone-Foto noch ein bisschen mehr "Like" rauskitzeln.

Apps, Apps, Apps

Zu den Top Nachbearbeitungsprogrammen gehören für mich folgende Empfehlungen: Für iPhone-Nutzer ist iPhoto ein fantastisches Tool. Scharfzeichner, Weichzeichner, Abdunkler und weitere tolle Eigenschaften machen diese Anwendung zu einem absoluten Traum für die Nachbearbeitung. Allerdings schlägt iPhoto auch mit fast 14 Euro auf die Haushaltskasse. Eine gute Alternative, die ebenfalls für Android und auch für Windows Phone verfügbar ist, ist Adobe Photoshop Express. Hier findet ihr Filter, selektive Korrekturen und eine schicke Vorher/Nachher-Anzeige, mit der sich der Fortschritt der Nachbearbeitung gut nachverfolgen lässt.

PS Express (2)

Photoshop Express

PS Express (3)

Photoshop Express

Ein kleiner Geheimtipp an Android- und iPhone-Anwender, die auf das hervorragende Windows Phone Nachbearbeitungsprogramm Nokia Kreativ Studio verzichten müssen, ist die kostenlose App Snapseed von Google. Mit einer intelligenten Steuerung über Wischgesten lässt auch dieses Tool nichts an Wünschen übrig, um ein Foto aufzuwerten. Google hat über die letzten Jahre stark in die Fotosparte investiert und zum Beispiel auch die Firma NIK gekauft, eine Schmiede für kreative Bildnachbearbeitung deren Know-How unter anderem in Snapseed steckt.

Snapseed (1)

Snapseed

Snapseed (2)

Snapseed

Snapseed (3)

Snapseed

Noch etwas verrückter

Wer nun seine Bilder nachbearbeitet und für schick genug zum Zeigen befunden hat, der geht in aller Regel noch einen Schritt weiter und kümmert sich um die Präsentation seiner Aufnahmen. Instagram dürfte da wohl das beliebteste Netzwerk für das Teilen und Zeigen von Bildern sein, aber auch Flickr, 500px und Facebook dürften bei vielen von euch hoch im Kurs stehen. Damit ihr aber nicht immer jedes Bild einfach nur zeigt, hab ich hier noch zwei kleine Empfehlungen für eine schickere Präsentation. Diese wird optisch zum Beispiel immer etwas verrückter und auch interessanter durch kleine Collagen. iPhone Fotografen sei hier die App Pro Collage empfohlen. Sie bietet viele kostenlose Vorlagen der Bildanordnung sowie einen "Freestyle"-Modus in dem ihr eure Bilder selbst beschneiden und platzieren könnt. Somit habt ihr immer eine schicke Collage und eine interessantere Art der Fotopräsentation an der Hand, insbesondere für Schnappschüsse aus dem Urlaub. Wer es aber noch kreativer und auch moderner mag, der schaue sich auf dem iPhone auch mal InstaCollage an. Diese App nervt zwar etwas mit Werbung, ist dafür aber kostenfrei und bietet deutlich modernere Vorlagen für eure Collagen.

ProCollage

Pro Collage

Auf Android-Seite erledigen die Apps PhotoGrid und FotoCollage + denselben Job. Sie bieten mitunter außerdem den Vorteil, dass eure erstellten Collagen aus der App heraus direkt auf Instagram geteilt werden können. Generell bieten die jeweiligen App-Stores eine Unmenge dieser Collage-Apps an und man muss sich je nach Gusto etwas durchtesten und einfach ausprobieren, was einem liegt.

Wenn ihr jetzt noch nicht genug habt, von der etwas anderen Art der Bildpräsentation, dann geht einfach noch einen Schritt weiter und verschickt eure Fotos mit Apps wie Postkarte für das iPhone oder Urlaubsgruß - Postkarten für Android.

Fazit

Die Nachbearbeitung am Smartphone hat einige Vorteile, insbesondere den, dass das fertige Foto schnell und einfach geteilt werden kann. Die große Menge an verfügbaren Apps bietet für jeden Geschmack eine passende Lösung, von einfach bis kompliziert, von featurereich bis filterstark. Wichtig bei der Anwendung ist eigentlich nur ein Fakt: Seid vorsichtig mit den Reglern. Nichts sieht schlimmer aus, als ein völlig übersättigtes und unnatürliches HDR-Foto oder ein Bild, das bis zur Unkenntlichkeit scharf gezeichnet wurde. Experimentiert daher viel mit den Reglern, und vor allem auch mit Effekten wie dem Beschnitt und dem Tilt-Shift Effekt, der nur einen bestimmten Bereich des Fotos scharf stellt und den den Rest in Unschärfe verschwimmen lässt.

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