Ein Drittel der Smartphone-Besitzer in Deutschland teilt laut einer Studie seinen aktuellen Standort online, um sogenannte ortsbezogene Dienste nutzen zu können. Auch in sozialen Netzwerken erfreut sich das „Einchecken“ großer Beliebtheit. 10% der Smartphone-Nutzer informieren per Facebook & Co Freunde und Familie über den aktuellen Aufenthaltsort.
Am meisten genutzt werden Navigationsdienste wie zum Beispiel Google Maps oder Apps für den ÖPNV. Auch Freunde, die gerade in der Nähe sind, lassen sich so finden. Mitunter entwickelt sich daraus sogar ein regelrechter Konkurrenzkampf. So geht es etwa beim sozialen Netzwerk Foursquare darum, durch regelmäßiges Einchecken an verschiedenen Orten Badges zu erwerben oder „Bürgermeister“ zu werden.
Zur Bestimmung des aktuellen Standortes gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der Regel erfolgt die Ortung über GPS. Das Global Positioning System kann per Satellit den Standort eines Smartphones feststellen. Auch Funkmasten, über die sich das Smartphone ins Mobilfunknetz einwählt, helfen bei der Bestimmung der aktuellen Position. Eine weitere Möglichkeit sind WLAN-Netze. So hat etwa Google für seinen Dienst „Street View“ neben Straßen und Häusern auch öffentliche Netzwerke kartographiert. Je mehr Netze ein Smartphone findet, desto genauer kann der Standort des Nutzers bestimmt werden. Abhängig von der Ortungsvariante kann die aktuelle Position des Smartphones bis auf wenige Meter genau bestimmt werden.
Insbesondere für Unternehmen kann es interessant sein, auf ortsbezogene Dienste zu setzen. So kann etwa Werbung gezielt diejenigen Smartphone-Besitzer ansprechen, die sich gerade in der Umgebung aufhalten. Auch Gutschein- oder Sonderaktionen lassen sich so genau zuschneiden. Eine Möglichkeit ist es etwa, Kunden einen Rabatt anzubieten, wenn sie im Restaurant oder Ladengeschäft einchecken und den entsprechenden Eintrag beim Bezahlen vorzeigen.
Sinnvoll kann die Ortungsfunktion auch dann sein, wenn das Smartphone gestohlen wurde oder auf andere Weise abhanden gekommen ist. Apple bietet etwa für sein iOS eine „iPhone orten"-Funktion an. Bei Androiden funktioniert die Fernortung über den Android-Gerätemanager, bei Windows-Phones über den „Mein Handy“-Bereich.
Allerdings sollte man beim Einchecken auch Vorsicht walten lassen. Ist beispielsweise GPS über einen längeren Zeitraum aktiviert oder ihr checkt unterwegs an vielen Orten ein, kann unter Umständen der seit dem Einschalten zurückgelegte Weg nachvollzogen werden. Nach der Nutzung einer entsprechenden App oder dem Einchecken empfiehlt es sich daher, die GPS-Funktion des Smartphones wieder auszuschalten, bis sie das nächste Mal benötigt wird. Zusätzlich sollten Nutzer regelmäßig prüfen, wie die Privatsphäre-Einstellungen für jedes genutzte Netzwerk sind. Oft sind Check-Ins oder Badges öffentlich und damit für jeden sichtbar - sogar für diejenigen, die nicht einmal einen Account des Netzwerks besitzen.
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