Die Homepage ist gerade erst erstellt, da flattert schon ein Brief ins Haus – eine Abmahnung samt saftiger Gebühr. So manche Anwaltskanzlei hat Abmahnungen als lukratives Geschäftsmodell für sich entdeckt. Zwar gibt es Pläne des Bundesjustizministeriums, die Abmahnwut durch eine Deckelung der Strafgebühren bei Erstabmahnungen zu begrenzen, doch noch sind sich die Koalitionspartner untereinander uneins. Online-Händler und Homepage-Betreiber sind auf jeden Fall gut beraten, einige Fallen zu meiden, die sie unter Umständen teuer zu stehen kommen können.

Einer der häufigsten Fehler sind fehlende oder falsche Angaben im Impressum. Werden hier fahrlässig inkorrekte Angaben gemacht oder fehlt das Impressum sogar ganz, kann dies sogar strafrechtlich relevant sein. Ob Verstöße gegen die Impressumspflicht Grund zur Abmahnung sind, ist jedoch auch in der Rechtsprechung umstritten. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Betreiber einer Webseite deshalb ein Impressum bereitstellen. Welche Angaben im Impressum unbedingt stehen müssen – etwa Name, Niederlassungsanschrift, Kontaktmöglichkeiten, Rechtsform, Angaben zur Registereintragung oder zu reglementierten Berufen wie Anwälten, Steuer­beratern, Apothekern oder Ärzten – hat der Gesetzgeber festgelegt.Verzichten Sie darauf, statt genauer Angaben zu den Kontaktmöglichkeiten einfach ein Kontaktformular ins Netz zu stellen.

Beliebt bei professionellen Abmahnern sind auch Bilder und Texte, deren Urheberrechte die Homepage-Betreiber nicht besitzen. Daher sollten Sie sicherstellen, dass die Rechte an den  auf Ihrer Webseite genutzten Inhalten bei Ihnen liegen. Am sichersten ist es, eigene Bilder zu verwenden und Texte zu schreiben. Wenn Sie hierfür einen Profi engagieren, sollten Sie sichergehen, dass Sie die Rechte an den fertigen Texten oder Fotos haben. Ist dies nicht möglich, können Sie Bilder auf entsprechenden Portalen wie etwa Fotolia oder iStockphoto kaufen.

Wenn Sie Ihre Produkte über das Internet verkaufen, sollten Sie zudem auf die Allgemeinen Geschäftsbedingen (AGB) achten. Kopieren Sie nicht einfach die AGB von Mitbewerbern, sondern achten Sie darauf, dass Ihre AGB zu Ihrem Unternehmen und Ihrem Shop passen. Mit eigenen AGB vermeiden Sie außerdem, etwaige Fehler Ihrer Konkurrenten zu übernehmen und stellen sicher, dass Sie alle Eventualitäten berücksichtigt haben.

Auf keinen Fall sollten bei den AGB aus Platzgründen die Rechte der Verbraucher gekürzt werden. Dasselbe gilt für die Widerrufs- und Rückgaberechte des Verbrauchers, die einem gesetzlich vorgegebenen Muster entsprechen sollten. Informieren Sie sich hier genau und halten Sie sich an die rechtlichen Vorgaben.

Sollten Sie bei der Erstellung von Impressum oder AGB unsicher sein, fragen Sie Profi um Rat. So lassen sich im Zweifel teure Fehler vermeiden und Sie sind auf der sicheren Seite.

 

Foto: rangizzz, Fotolia.com

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Sebastian Schulte
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