Auf dem Kölner Messegelände wird bis zum Sonntag (25. August) wieder gespielt, was das Zeug hält: Wirtschaftsminister Philipp Rösler hat gestern Abend die Gamescom eröffnet. Sie ist die weltgrößte Messe für interaktive Unterhaltungselektronik, wie der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) als Veranstalter betont. Schon zum fünften Mal findet sie in der Rheinmetropole statt. Diesmal haben die Messemacher Frankreich als Partner gewonnen.
Rund 400 Weltneuheiten warten auf mehr als 275.000 Besucher, mit denen der BIU in diesem Jahr rechnet. Im Fokus stehen die Xbox One von Microsoft und die Playstation 4 des Mitbewerbers Sony. Nintendo hat seine Wii U bereits kürzlich auf den Markt gebracht. Doch nicht nur um neue Konsolen dreht es sich bei der Gamescom. „Cross Gaming ist ein großer Mega-Trend“, stellt Rösler nach seinem Rundgang durch die Messehallen fest. Der Minister ist selbst ein bekennender Gamer der ersten Stunde – damals auf einem Sinclair ZX 81.
Cross Gaming – was ist das?
Längst spielt heute niemand mehr allein. Video- und Computerspiel-Fans vernetzen sich über das Internet, treten online gegeneinander an oder spielen gemeinsam gegen eine gegnerische Gruppe. Dabei kommt es nicht mehr darauf an, ob man sich mit dem Spiel daheim auf der Konsole oder unterwegs auf dem Tablet die Zeit vertreibt. „Für eine Vernetzung von Spielern und unterschiedlichen Plattformen ist ein Breitbandausbau notwendig“, appelliert Rösler an die Telekommunikationsanbieter. Der Hunger nach mehr Rechnerleistung sei ungebrochen. „Damit werden Computer- und Videospiele zu Treibern nicht nur für eine bessere Infrastruktur, sondern auch für eine sich ständig weiterentwickelnde Hardware." Gaming sei längst ein Wirtschaftsfaktor. Das belegen auch die Zahlen, die der Gamescom-Veranstalter nennt: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr fast 74 Millionen Computer- und Videospiele verkauft. Die Branche erzielte damit einen Gesamtjahresumsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.
Sozial vernetzen - gemeinsam spielen
Auch Social Gaming wird immer beliebter. Dabei veröffentlichen Fans Spielstände in sozialen Netzen wie etwa Facebook und diskutieren Spielverläufe. Auf diese Weise können auch fremde Gamer beim Spiel mitmischen. Denn nichts ist für die Fans langweiliger, als wenn der Spielablauf schon von Beginn an feststeht.
Noch individueller wird es bei der interaktiven Unterhaltungselektronik künftig zugehen, wenn man Phil Spencer, Corporate Vice President der Microsoft Studios, glaubt: Begeistert sich ein Spieler beispielsweise für das Thema Sport, bietet die Konsole im Onlineshop des Herstellers vor allem Spiele aus diesem Bereich an. Künftig soll jedoch eine Rolle spielen, ob jemand gut gelaunt oder traurig ist, sich die Zeit im Wartezimmer eines Arztes mit einem Videospiel vertreiben möchte oder nur kurz im Bus auf dem Weg zur Arbeit sitzt – und nur wenig Zeit zum Spielen hat. „Context is king“, soll es nach Meinung des Microsoft-Experten in Zukunft heißen. „Bei all dem, was da irgendwann einmal möglich sein wird, kratzen wir jetzt erst an der Oberfläche.“ Und natürlich werde es dann auch keine Rolle mehr spielen, welches Gerät wir zum Spielen benutzen. „Wir fangen zu Hause auf der Konsole an zu spielen und setzen das Game auf dem Tablet fort.“ Die Branche greife die neuen Herausforderungen auf: „Niemals zuvor hat es eine bessere Gelegenheit gegeben als jetzt, an dieser Zukunft mitzuwirken“, meint Phil Spencer.
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