Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung beinhaltet viele Faktoren. Dazu gehören die Wahl der richtigen Domain, eines guten Webhosting-Providers und die sorgfältige Pflege von Inhalten und Verlinkungen. Was viele Webseiten-Betreiber allerdings nicht ahnen: Fast alle Maßnahmen, mit denen man eine Seite erfolgreich in den Ergebnislisten (Rankings) der Suchmaschinen nach oben bringen kann, lassen sich auch andersherum einsetzen - zum Schaden anderer Seiten.
Die Einnahmen einer Webseite oder eines Online-Shops hängen oft damit zusammen, wie gut sie über Suchmaschinen gefunden werden. Hat es ein Mitbewerber auf Ihre Webseite abgesehen, kann das also sogar wirtschaftliche Konsequenzen haben. Das Ranking kann etwa sinken, wenn Betreiber anderer Seiten Sie über die Google- oder Bing-Webmastertools als Spammer oder Link-Händler melden. Oft erfolgt manuell durch zum Beispiel das Google-Team prompt die Herabstufung. Erst wenn Seitenbetreiber diese bemerken und belegen, dass sie zu Unrecht erfolgt ist, wird sie wieder aufgehoben.
Für eine Beschwerde muss man aber zuerst überhaupt wissen, dass man im Ranking gesunken ist. Dann wiederum gilt es herauszufinden, ob eigene SEO-Maßnahmen eventuell dazu geführt haben. Die Filterung durch Suchmaschinen wird ständig verfeinert und viele Methoden, mit denen man vor einigen Jahren noch erfolgreich die obersten Plätze hielt, führen jetzt zu Ranking-Verlusten. Ein Umstand, der es nicht einfacher macht gezielte Angriffe auf die eigene Seite zu bemerken
Vielfalt wie bei echter Optimierung
Negative SEO kann auch bedeuten, dass jemand gezielt Wettbewerber ausschaltet, indem die robots.txt-Datei einer Webseite gehackt und umgeleitet wird. DOS-Attacken für die gewollte Überlastung eines Servers oder konsequent diskreditierende Kommentare in Foren und sozialen Netzwerken sind ebenso Negative-SEO-Maßnahmen. Auch der Einkauf minderwertiger Verlinkungen für Konkurrenten, die prompt zur Abwertung der verlinkten Webseite führen, ist eine solche Maßnahme.
Kopiert ein so genannter Black Hat SEO die Inhalte einer Domain und sorgt dafür, dass seine Kopien der Aktualisierungen schneller im Google-Index landen als das Original, führt dies dazu, dass die „Raubkopie“ besser gefunden wird und die Ausgangstexte vermutlich irgendwann gar nicht mehr. Noch bösartiger sind Kopien, die – angefangen bei ähnlichen Domainnamen - so ähnlich wie möglich aufgezogen, systematisch heruntergewirtschaftet und am Ende mit einem 301-Redirect umgeleitet werden. Mit einer qualifizierten technischen Umleitung wird Google signalisiert, dass die als Spam identifizierte Seite jetzt eine neue Domain hat – wieder als Spam. Die Abwertung wird dann quasi auf das Original übertragen.
Manipulieren lassen sich auch Ergebnisse für Content mit dynamischen Einzelseiten, also für URLs, die den gleichen Inhalt anzeigen, auch wenn jemand an eine Adresse wie http://meinedomain.com/index.php?page=1 beliebige andere Zahlen anhängt. In diesem Fall werden unzählige URIs mit "Double Content" (doppelten Inhalten) in Artikelverzeichnissen, Linkfarmen, Foren und Blogkommentaren. Die verlinkte Domain wird als minderwertig identifiziert und in der Folge von Suchmaschinen abgestraft.
Was tun bei Negative SEO?
Wenn die Rankings sinken oder einfach plötzlich keine Besucher mehr kommen, hilft zunächst ein Blick in die Statistiken, die Google-Webmastertools und die Backlinks, die auf die eigene Site verweisen. Prüfen Sie als erstes mit der Site-Abfrage, ob Ihre Domain überhaupt noch im Index auftaucht und wie viele Seiten erfasst werden..
Wenn die Rückmeldung kommt, dass keine Daten auffindbar sind, wurde Ihre Domain völlig aus dem Google-Index geworfen. Aber auch wenn die Überprüfung Ihrer Keywords „nur“ große Verluste im Ranking zeigt, sollten Sie eine strategisch sinnvolle Lösung finden.
Eine Patentlösung gibt es nicht. Sicheres Hosting, ein immer aktuelles und gut abgesichertes Redaktionssystem, ein guter Provider und eine konsequente Überwachung der eigenen Rankingssind wichtige Bestandteile der täglichen Pflege Webseite. Die Google-Webmastertools bieten eine Möglichkeit, über das „Disavow Tool“ die Auswirkungen ungewünschter Links zu entfernen. So können Sie auch die Linkkäufe der Vergangenheit annullieren. Mit entsprechenden Tools finden Sie Duplicate-Content-Kopien Ihrer Webseiten-Texte im Interent , auch auf den eigenen Seiten durch Archiv- oder Druckversionen. Behalten Sie Ihre Statistiken und die Server-Performance im Blick, damit Sie auf eventuelle Unregelmäßigkeiten so schnell wie möglich reagieren können.
Eine gute Nachricht gibt es auch zu diesem Thema: Negative SEO ist relativ selten. Daher ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die eigene Seite betroffen ist. Bei unerwarteten Ranking-Schwankungen sollten Sie zunächst sorgfältig prüfen, ob die Konkurrenz einfach sehr viel besser geworden ist oder ob Sie selbst strategische SEO-Fehler gemacht haben.
Sollten Sie wider Erwarten doch betroffen sein, empfiehlt es sich, die Hilfe einer SEO-Agentur in Anspruch zu nehmen. Diese hilft bei der Schadensbegrenzung und ergreift die notwendigen Gegenmaßnahmen.
Grundsätzlich gilt: Wenn Sie selbst aufmerksam und Ihre Inhalte hochwertig und einzigartig sind, Sie über saubere technische Strukturen verfügen und keine seltsamen Tricks angewendet haben, sondern sich an den Google Richtlinien für Webmaster orientieren, sind Sie meist auf der sicheren Seite - denn Angreifer haben bei Ihnen keine Chance.
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