Stephan Uhlmann (FFII), Jan Oetjen (1&1, Vorstand Portale), Tino Anic (1&1), Matthias Kirschner (FSFE) bei der Preisverleihung in Karlsruhe.

Stephan Uhlmann (FFII), Jan Oetjen (Vorstand Portale 1&1), Tino Anic (1&1), Matthias Kirschner (FSFE) bei der Preisverleihung in Karlsruhe.

Von ACTA bis SOPA werden derzeit in Politik, Medien und Blogs zahlreiche Fragestellungen zu Urheberrechten und Freiheit im Internet diskutiert. Der Zugang zu Software bestimmt letztlich, wer überhaupt Teil der digitalen Gesellschaft werden kann. Die Free Software Foundation Europe (FSFE) setzt sich für die Förderung freier Software und Bereitstellung offener Internet-Standards ein. Seit vier Jahren vergibt die Organisation gemeinsam mit dem Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII) den Document Freedom Award für die Bereitstellung offener Standards im Netz. Bisherige Preisträger waren unter anderen tagesschau.de und das Auswärtige Amt. In diesem Jahr erhält die 1&1 Internet AG mit ihren Marken 1&1, WEB.DE und GMX als erstes Unternehmen den Award. Sie wird anlässlich des heutigen Document Freedom Days 2012 für die automatische Bereitstellung des offenen Chat-Protokolls XMPP - auch unter dem Namen Jabber bekannt - für alle ihre E-Mail-Nutzer ausgezeichnet.

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Martin Wilhelm
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Jede E-Mail-Adresse bei 1&1, WEB.DE und GMX kann dadurch auch zum Chatten verwendet werden. Das ist zum Beispiel direkt im Online-Chat innerhalb des E-Mail-Postfachs oder auch mit dem MultiMessenger, einer Zusatzsoftware, die kostenlos angeboten wird, möglich.  Unabhängig von der benutzten Software kann aber auch mit Nutzern anderer Anbieter geplaudert werden (zum Beispiel Google Talk), ohne dort selbst einen Account besitzen zu müssen. "So wird ein wichtiger Beitrag zur Interoperabilität und Freiheit im Internet geleistet", begründet Matthias Kirschner, Deutschlandkoordinator FSFE, die Entscheidung, 1&1 auszuzeichnen.

Dass das nicht selbstverständlich ist, betont Peter Saint-Andre, Vorstand der XMPP Foundation: „Anders als geschlossene Dienste wie Facebook und Skype hat 1&1 seit vielen Jahren eine offene Verbindungsmöglichkeit mit dem Rest des Jabber/XMPP-Netzwerkes hergestellt. Ihnen gebührt ein Lob für die Unterstützung wahrlich freier Kommunikation durch die Nutzung von Internet-Standards.“

Bei der Preisverleihung gestern Nachmittag in Karlsruhe nahm Jan Oetjen, 1&1 Vorstand Portale, den Document Freedom Award persönlich entgegen.  "Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Sie bestärkt unsere Entscheidung, beim Online-Chat in den 1&1, WEB.DE und GMX Postfächern auf den offenen Standard XMPP zu setzen. Wir ermöglichen unseren Nutzern beim Chatten damit eine barrierefreie Kommunikation im Internet", so Oetjen bei der Übergabe der Urkunde und des eigens für diesen Tag gestalteten Kuchens.

Der Award in From eines Kuchens war schon kurz nach der Verleihung nicht mehr auffindbar. Immerhin ein Foto davon konnte gerettet werden.

Der Award in Form eines Kuchens war schon kurz nach der Verleihung nicht mehr auffindbar. Immerhin ein Foto davon konnte gerettet werden.

Stephan Uhlmann, Vorstandsmitglied des FFII, fügt hinzu: „Firmen wie die 1&1 Internet AG inspirieren uns, weil sie nicht nur ihr Geschäft auf offenen Standards wie E-Mail und dem WWW aufbauen, sondern weil sie auch sicherstellen, dass diese Dienste interoperabel bleiben und nicht auf lock-in Effekte setzen, um Kunden zu binden.“

1&1 setzt übrigens auch in anderen Bereichen auf offene Standards. So laufen die meisten unserer rund 70.000 Server in den 1&1 Rechenzentren unter dem freien Betriebssystem Linux.

Mehr Impressionen von der Preisverleihung gibt es direkt bei der FSFE.

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