Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e.V. (BITKOM) hat sich in Deutschland die Zahl der Menschen, die vom Handy aus das Internet nutzen, fast verdoppelt. Das bedeutet in konkreten Zahlen, dass mittlerweile neun Millionen Deutsche mit dem Mobiltelefon im Internet surfen. Frauen sind hierbei übrigens die Trendsetter. Doch die Gefahren im Netz verändern sich nicht durch die Zugangsart. Wer mobil ins Internet geht, sollte sich genauso vor Schadsoftware schützen, wie er es von seinem heimischen PC kennt.

Leider scheinen viele Handynutzer für das Thema noch nicht sensibilisiert zu sein. Bei einer Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) war einem Drittel der Teilnehmer nicht bewusst, dass sie ihr Handy wie einen PC schützen müssen. Aber wie genau sichere ich denn nun mein Mobiltelefon vor schädlicher Software aus dem Netz ab?

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Julia Schaub
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Zunächst natürlich die klassische Warnung vorweg: Das Smartphone selbst und die verwendeten Passwörter solltet ihr nicht an Dritte weitergeben. Eure Passwörter sollten möglichst in regelmäßigen Abständen geändert werden und Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. Die Daten auf dem Gerät können mit Hilfe einer Verschlüsselungssoftware gesichert werden. Programme für die verschiedenen Betriebssysteme wie Android, Windows Mobile, Blackberry etc. findet ihr aufgelistet unter http://www.heise.de/software/download/o0g4s3l1k182 . Selbst wenn das Smartphone verloren oder gestohlen wird, kann dadurch niemand auf eure Daten zugreifen.

Insbesondere die Nutzung von öffentlichen WLAN-Netzwerken sollte wohlüberlegt sein. Der beste Schutz ist und bleibt: öffentliche  Netzwerke meiden und ausschließlich über sicher verschlüsselte Netzwerke oder die Mobilfunkverbindung das Internet nutzen. Auch die Bluetooth-Verbindung solltet ihr nur aktivieren, wenn ihr sie wirklich benötigt. Ansonsten können darüber unbemerkt Daten abgehört werden.

Weiterhin solltet ihr, wenn möglich, regelmäßig alle Updates des Betriebssystems herunterladen. Die Hersteller schließen in den Aktualisierungen Sicherheitslücken, über die schädliche Programme Zugang finden. Am Besten beim Hersteller oder Netzbetreiber über die Updates informieren und wenn vorhanden unbedingt nutzen.

Ein großes Sicherheitsrisiko sind die sehr beliebten Apps. Gerade wenn der Anbieter der Anwendung euch nicht bekannt ist, solltet ihr die Apps vor dem Herunterladen prüfen. Ein einfacher Weg ist ein Blick ins Internet, dort seht ihr wie die Anwendungen von anderen Nutzern bewertet wurden. Und wenn die App Zugriff auf das Adressbuch haben möchte? Das sollte stutzig machen.

Mittlerweile kann auch auf einem Smartphone eine Antivirensoftware installiert werden, zum Beispiel die Kaspersky Mobile Security 9. Eine ausführliche Liste der Programme gibt es hier. Allerdings leisten die Systeme bei weitem nicht die Sicherheitsstandards, die sie auf einem PC erbringen. Meist werden nur die heruntergeladenen Apps auf Schadware gescannt, aber nicht die komplette Software des Smartphones überprüft. Pluspunkt mancher Programme ist allerdings, dass bei Verlust des Handys, die Daten per Fernwartung gelöscht werden können. Problematisch bei der Erweiterung der Antivirensoftware für Mobiletelefone sind die  fehlenden technischen Schnittstellen. Ein Antivirenprogramm muss tief in die Systemprozesse eingreifen – das wollen die Smartphone-Hersteller verhindern und stellen die Schnittstellen nicht zur Verfügung.

Zudem solltet ihr immer auf die Rechnungen achten. Wenn ihr zweifelhafte Abbuchungen darauf findet, die sich nicht durch eure Nutzung erklären lassen, solltet ihr über einen Geräte-Tausch nachdenken.

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