Der amerikanische Anbieter von IT Sicherheitslösungen Damballa hat in seinem Blog eine Statistik vorgestellt, nach der sich im ersten Halbjahr 2010 die Hälfte der so genannten Command&Control-Server von Botnetzen in den USA, Deutschland und Frankreich befindet. Nach Aussage von Damballa sind rund 11 Prozent der erfassten C&C-Server im Netz von 1&1 beheimatet.
1&1 ist mit 70.000 Servern laut Statistiken das weltweit größte Hosting-Unternehmen. Aufgrund der ausgezeichneten Anbindung der fünf unternehmenseigenen Hochleistungs-Rechenzentren auf zwei Kontinenten ist es sehr verständlich, dass professionelle Betreiber von C&C-Servern 1&1 bei der Providerwahl bevorzugen.
Die Frage ist aus unserer Sicht aber weniger, ob statistisch gesehen 1&1 entsprechend des Marktanteils repräsentiert ist, sondern wie gut die Take-Down-Prozesse für C&C-Server bei 1&1 funktionieren. Diese greifen bei 1&1 durch ein 40-köpfiges-Anti-Abuse-Team, welches 24/7 besetzt ist, sehr schnell. Uns ist jedenfalls kein C&C-Server bekannt, der derzeit bei 1&1 betrieben wird.
Damit die Stichhaltigkeit der Damballa-Statistik überprüft werden, müsste die uns bislang unbekannte Damballa-Datengrundlage zur Verfügung stehen. Dann könnte auch überprüft werden, inwieweit gerade die Anti-Botnetz-Initiative, an der 1&1 beteiligt ist, das Ergebnis der auch von Heise.de zitierten Damballa-Bewertungen beinflusst, wenn zur Ermittlung von infizierten Rechnern aufgestellte Sinkholes mit in die Statistik einfliessen und diese verfälschen.
Sobald uns nähere Informationen zur Statistik vorliegen, werden wir darüber informieren.
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