Während Teile von Politik und Wirtschaft noch versuchen, die entfesselten Kräfte des weltweiten Informationsnetzes an Landes- oder Bundesgrenzen zu zügeln, ist auf regionaler Ebene bereits ein Wettrennen um die besten Plätze entbrannt. Im Kern geht es um die Ansiedlung von Internet-Unternehmen, die nach Zahlen des Branchenverbandes eco bereits heute rund eine viertel Million Arbeitsplätze in Deutschland sichern.
Auch Köln, in den 1980er Jahren erfolgreich als "Medienstadt" positioniert, sieht darin die Zukunfts-Chance. Unter Beteiligung von etwa 150 Teilnehmern aus der Internet-Community fand dazu im Ratssaal in der vergangenene Woche eine
Auftaktveranstaltung statt. Eingeladen hatte der Initiator, der Landtagsabgeordnete und Kölner SPD-Ratsfraktions-Vorsitzende Martin Börschel. Sein ehrgeiziges Ziel: "Köln muss sich in absehbarer Zeit als deutsche Internethauptstadt unter den Top-10 der weltweiten Internet-Metropolen platzieren."
Diskussions-Teilnehmer merkten an, beim googlen seien sie auf Karlsruhe und München gestossen, die sich mit dem Titel der Internet-Hauptstadt bereits schmückten. Köln, könne das mit seiner traditionellen Offenheit auch schaffen, aber was habe Karlsruhe, was Köln nicht hat?
Karlsruhes Bürgermeister Manfred Groh (CDU) nimmt auf der Exponet Messe in Köln den Preis für Deutschlands Internet-Hauptstadt 2003 entgegen. Die Untersuchung wurde von Edgar Einemann, Hochschule Bremerhafen (1.v.l.) durchgeführt. Das Wirtschaftsmagazin DMEuro mit Chefredakteur Roland Tichy (2.v.r.) und die 1&1 Internet AG mit Ex-CFO Norbert Mauer (1.v.r.) unterstützten die Untersuchung.
Wer nachlesen möchte, was eine Internet-Hauptstadt ausmacht, dem sei die einschlägige Untersuchung von Edgar Einemann empfohlen. 2003 gebührte der Titel Karlsruhe, Rhein abwärts blieben für Bonn Platz 6, Köln Platz 7 und Düsseldorf Platz 8. Eine spätere Auswertung aus 2006 kürte München zur Haupstadt vor Karlsruhe, Köln lag wieder auf Platz 7, diesmal knapp hinter Düsseldorf und vor der Internet-Enquete-Stadt Mainz.
Da die 2003er Studie inzwischen auf der Webseite des Professors seinem neuen Buch gewichen ist, haben wir das PDF hier nochmal zum Download eingestellt. Die 2006er Untersuchung liegt sowohl in deutscher und englischer Sprache vor und ist im Internet oder antiquarisch erhältlich.
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