Die Diskussion über die Netzneutralität wird aktuell auf der politischen und medialen Bühne mit großer Lautstärke geführt. Auslöser der aktuellen Debatte ist der Beschluss des Europäischen Parlaments zum so genannten Telekom-Paket. In dem Gesetz finden sich neben einer Neuregelung der Roaming-Gebühren beim Mobilfunk auch Regelungen zur Netzneutralität, also der Gleichbehandlung aller Datenströme, und Ausnahmen davon für sogenannte Spezialdienste. Aus Sicht von 1&1 ist es für konkrete Vorschläge oder Planungen noch zu früh, wie Martin Witt, CEO der 1&1 Telecommunication SE, erklärt:

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Alexander Thieme
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"Die tatsächlichen Auswirkungen der beschlossenen Regelungen zur Netzneutralität sind zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzusehen. Für eine genaue Einschätzung sind sie noch zu unkonkret. Allgemein muss bei der Umsetzung der neuen Vorgaben berücksichtigt werden, dass der Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Internetunternehmen fair bleibt. Wir stehen für ein freies Internet! Es muss sichergestellt sein, dass das Internet hinsichtlich Qualität und Bandbreite entsprechend dem Netzausbau uneingeschränkt zugänglich ist und Innovationen sowie neue Geschäftsmodelle möglich sind. Die Konsequenzen wären andernfalls eine deutliche Benachteiligung kleinerer Internetfirmen, die sich ein schnelles Internet nicht leisten können und somit am Markt kaum noch konkurrenzfähig sind. Davon abgesehen wird es außerdem wichtig sein, dass dem Kunden an jeder Stelle transparent aufgeführt wird, ob und wie der Datenstrom im Internet geregelt wird, damit er sich für das passende Angebot entscheiden kann. Bei 1&1 gibt es derzeit keine Planungen für die Einführung von Spezialdiensten."

Zum Hintergrund: Unter Netzneutralität versteht man die diskriminierungsfreie Beförderung aller Datenströme. Das heißt, dass Internetzugangsanbieter sämtliche Daten gleichberechtigt durch ihr Netz leiten müssen, ohne einzelne Anbieter oder Dienste zu bevorzugen. Die aktuell vom EU-Parlament verabschiedeten Gesetze sehen Ausnahmeregelungen für Fälle von Netzüberlastung und so genannte Spezialdienste vor.

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