Sozial, lokal, mobil – diese drei Begriffe bezeichnen einen wichtigen Trend in der Online-Welt. Was genau dahinter steckt und welche Konsequenzen kleine und mittlere Unternehmen daraus ziehen sollten, erklärt der Fachautor Hannes Rügheimer in seinem Gastbeitrag fürs 1&1 Blog.

Avatar
Sebastian Schulte
Alle Beiträge

Hannes Rügheimer - Foto: Anna Drabinski

Hannes Rügheimer - Foto: Anna Drabinski

SoLoMo ist in der E-Commerce-Branche in aller Munde. Das Kürzel setzt sich zusammen aus den Anfangssilben der Schlagworte Social, Local und Mobile. Für Online-Insider mag der Begriff fast schon wieder etwas abgedroschen klingen – doch den damit bezeichneten Trend sollten Unternehmen nicht ignorieren. Er beschreibt eine der derzeit wohl wichtigsten Entwicklungen für Online-Präsenzen und nicht zuletzt im Internet-gestützten Handel.

Besser greifbar wird seine Bedeutung durch einen kurzen Blick auf die hier zusammengefassten Einzel-Trends:

  • Social: Soziale Medien wie Facebook, Twitter, Google Plus und andere sind für viele Nutzer mittlerweile eine ihrer primären Informationsquellen und Kommunikationskanäle. Was die dort aktiven Teilnehmer posten und äußern, bestimmt Surf-, Kommunikations- und Kaufgewohnheiten. 72 Prozent der Verbraucher vertrauen Online-Bewertungen ebenso stark wie persönlichen Empfehlungen (siehe Infografik). Für Unternehmen ist es deshalb wichtig, auf sozialen Kanälen präsent zu sein und dort mit ihren Kunden zu kommunizieren. Dabei steht neben Bewertungssystemen auch die direkte Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden im Vordergrund – egal ob es um Serviceaspekte, Beratung oder Imagepflege und Unternehmensdarstellung geht. Um den Zeit- und Personalaufwand dafür trotzdem überschaubar zu halten, empfiehlt es sich, alle Social-Media-Kanäle, auf denen das Unternehmen präsent ist, von einer zentralen Plattform aus zu bedienen. Dies leisten heute spezialisierte Online-Werkzeuge – dazu später noch mehr.
  • Local: Der lokale Handel spielt nach wie vor eine wichtige Rolle. In manchen Branchen (etwa Lebensmittel) stärker, in anderen weniger (etwa Elektronik). Generell gilt jedoch: Shopping übers Internet ist nicht auf überregionale Anbieter beschränkt. Gerade Händler, die ein lokales Ladengeschäft betreiben, sollten die Synergien nutzen, die ihnen die Präsenz sowohl vor Ort als auch im Internet ermöglicht – etwa durch gezielte Angebote für jeden Vertriebskanal und kluge Kombinationsangebote wie etwa Bestellung und Kaufabwicklung online verbunden mit Abholung im Ladengeschäft. In diesem Zusammenhang ist jedoch entscheidend, dass das eigene Geschäft beziehungsweise Angebot über lokal orientierte Branchenbücher wie Yelp oder meinestadt.de gefunden werden kann. 97 Prozent der Verbraucher suchen nach für sie neuen, lokalen Geschäften im Internet (siehe Infografik) – und für viele von ihnen sind Online-Branchenbücher der Startpunkt dieser Suche. Wer dort nicht präsent ist, fällt von vornherein durchs Raster.
  • Mobile: Ein Megatrend im E-Commerce ist die stark und schnell zunehmende Bedeutung mobile Endgeräte auch fürs Online-Shopping. Bereits 55 Prozent aller Smartphone-Nutzer nutzen ihr mobiles Endgerät auch für Einkäufe im Internet. Doch dabei geht es längst nicht nur um Online-Angebote: Häufig suchen Kaufinteressenten unterwegs auf dem Smartphone nach dem Shop, wo sie ein konkret gesuchtes Produkt dann lokal erwerben können. Oder aber sie nutzen das mobile Internet vor Ort im Ladengeschäft für Preisvergleiche oder die Suche nach Zusatzinformationen. Wer keine Kunden verlieren will, muss auf diese Entwicklung reagieren. Dies beginnt damit, dass Online-Shop ihre Darstellungen automatisch an mobile Endgeräte anpassen müssen. Darüber hinaus sollten aber auch die spezifischen Anforderungen mobiler Nutzer berücksichtigt werden – von der Geocodierung des Geschäftsstandorts auf der eigenen Website bis hin zur Anbindung der Lagerhaltung ans Shopsystem, um zuverlässige Angaben zu Verfügbarkeit und Lieferzeiten machen zu können.

Wie sollten Händler reagieren?

Der entscheidende Trend, den das Schlagwort SoLoMo beschreibt, ist jedoch das Zusammenspiel dieser drei Aspekte. Denn die Kunden bewegen sich in allen genannten Dimensionen: Sie nutzen soziale Medien als Quellen für Produktinformationen und Empfehlungen, suchen den Vorteil lokaler Angebote und bedienen sich dabei und insbesondere fürs Online-Shopping mobiler Endgeräte.

Mit welchen Strategien können Unternehmen auf diese Entwicklung reagieren? Selbstverständlich hängt das konkrete Instrumentarium vom jeweiligen Angebot und Geschäftsmodell ab. Beispielsweise könnten Kunden einen gezielten Preisnachlass erhalten, die eine Empfehlung für Ihr Geschäft oder für ein bei Ihnen erworbenes Produkt auf sozialen Medien teilen. Oder Werbe- und Marketing-Aktionen können auf sozialen Medien verbreitet werden und dabei gezielt auf die lokale Zielgruppe abstellen, um diese ins Ladengeschäft zu locken.

SoLoMo Infografik, 1&1 Internet AG

Fakten zu SoLoMo (Zum Vergrößen auf die Infografik klicken)

Beispiel „Emmas Enkel“

Ein erfolgreiches Beispiel für die kreative Verknüpfung der drei Säulen Social, Local und Mobile ist etwa der Düsseldorfer Lebensmittel-Einzelhändler „Emmas Enkel“, der den Kunden in seinem recht kleinen Ladengeschäft die Produktauswahl auf Tablets ermöglicht und die vom Kunden ausgewählten Waren dann aus dem angrenzenden Lager holt. Natürlich ist das Shopping der angebotenen Produkte über dieselbe Plattform auch unterwegs oder etwa am Arbeitsplatz möglich – mit anschließender Abholung des Einkaufs im Ladengeschäft oder Lieferung nach Hause gegen eine Servicegebühr. Ebenso selbstverständlich sind die Betreiber auch auf Facebook präsent, um ihre Kunden dort auf besondere Angebote und Aktionen aufmerksam zu machen und gleichzeitig eine Plattform für Anregungen und konstruktive Kritik zu bieten.

Wie wird SoLoMo Ihr Geschäftsmodell verändern?

Von diesem und ähnlichen Beispielen können Unternehmen lernen. Sie sollten dabei auch durchaus offen für die Fragestellung sein, wie SoLoMo das eigene Geschäftsmodell beeinflussen und verändern könnte. Die Veränderungen, die dieser Trend verursacht oder beschleunigt, sollte man dabei nicht als Bedrohung, sondern als Chance zur Weiterentwicklung begreifen. Intelligente Antworten auf veränderte Rahmenbedingungen können dann nicht nur den bestehenden Status halten, sondern sogar zu höheren Umsätzen, neuen Kunden, der Erschließung neuer Märkte und somit größerem Geschäftserfolg führen. Der beste Ausgangspunkt für eigene Überlegungen und Strategien ist dabei immer der Kundennutzen – erfolgreich sind vor allem Konzepte, die dem Anwender beziehungsweise Kunden einen konkreten Mehrwert bieten.

Maßgeschneiderte Werkzeuge für Ihr Unternehmen

Webhoster 1&1 bietet seinen Kunden maßgeschneiderte Werkzeuge an, mit denen sich die Kanäle „Social“, „Local“ und „Mobile“ optimal erreichen lassen: die 1&1 E-Shops und 1&1 List Local. Gerade auch kleinere und mittlere Unternehmen können so einfach die Potenziale nutzen, die ihnen die beschriebene Entwicklung bietet. Die Shop-Systeme müssen heute für viele Endgerätetypen und -Plattformen ausgelegt sein. Tools zur Bedienung mehrerer Social-Media-Kanäle über eine zentrale Administrations-Oberfläche unterstützen bei der Pflege sozialer Kundenbeziehungen. Und die Listung in allen relevanten Online-Branchenbüchern und -Shopverzeichnissen, die sich ebenfalls über zentralisierte Tools verwalten lässt, macht das eigene Angebot online und gleichzeitig lokal sichtbar.

 

Zum Autor: Hannes Rügheimer ist langjähriger Fachjournalist für Themen aus der IT- und TK-Industrie. Das Internet nutzt er schon fast so lange wie er schreibt. Und als Selbständiger weiß er aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, sich und seine Leistungen optimal zu präsentieren und zu verkaufen.

 

Foto: siwi1/Fotolia.com - Archiv

0