Das Windows Phone Betriebssystem ist spätestens seit der Version 8.1 zu einer echten und sehr guten Alternative zu den Platzhirschen Android und iOS geworden. Immer mehr Windows-Smartphones erhalten jetzt das erste große Update für Windows Phone 8.1, bei den Lumia Geräten "Denim" genannt. Dabei erstmals offiziell und nicht nur als "Preview" an Bord: Microsofts Sprachassistentin Cortana auf Deutsch. Für uns ein Grund, unsere Windows Phone Testgeräte auf den neuesten Stand zu bringen und ein bisschen mit Cortana herumzuspielen. Der Fairness halber muss gesagt werden: auf Deutsch befindet sich Cortana nach wie vor im Alpha-Stadium.
Was macht Smartphones eigentlich smart?
Sprach- und Suchassistenten wie Apples Siri oder Google Now sind ein wichtiger Baustein, der aus Telefonen mit verdammt vielen Funktionen und Apps wirklich smarte Alltagsbegleiter macht. Microsoft war hier bisher - zumindest außerhalb des englischen Sprachraums - im Hintertreffen. Und auch für mich persönlich als großen Windows-Fan war das Fehlen einer intelligenten OS-Komponente bisher ein Argument gegen Windows auf dem Smartphone. Von Android-Geräten bin ich es gewohnt, dass Google Now mich mit einem umfangreichen Tagesbriefing morgens, mittags und abends up-to-date hält. Und auf Apple-Nutzer, die sich ausgiebig mit Siri unterhalten haben, war ich schon immer ein wenig neidisch. Mit Cortana kann ich jetzt endlich auch ein Windows Phone ähnlich nutzen.
Tagesbriefing und Informationsauswahl
Morgens schauen, wie lang man zur Arbeit braucht, welche Jacke man anziehen muss oder welche Artikel man gelesen haben sollte; das erwarte ich von einer intelligenten Smartphone-Assistenz. Mit Cortana klappt das schon im Alpha Stadium ganz gut. Das aktuelle Wetter hat man zuverlässig im Blick, sodass man getrost die Wetterkachel vom Home-Screen entfernen kann. Sobald man seine Interessen angelegt hat, zeigt Cortana aktuelle Artikel dazu an. Anstehende Termine zieht sie sich aus meinen beruflichen und privaten Kalendern. Leidiglich die Updates zu Pendelzeiten klappen, seit ich mit dem Zug zur Arbeit fahre, nicht mehr wie gewünscht. Da Cortana hierbei die Daten aus der App HERE Transit zieht, kann man ihr das wohl nicht ankreiden.
Spracherkennung und -ausgabe
Mit meinem Smartphone rede ich täglich. Ich benutze es nämlich noch oft zum Telefonieren. An die Vortstellung mit einem Computer zu reden, habe ich mich trotz anfänglicher Euphorie hingegen immer noch nicht gewöhnt. Ich komme mir etwas seltsam vor, wenn ich in der Öffentlichkeit Befehle in mein Smartphone spreche. Immer, wenn ich es tue, bin ich aber von der Qualtät der Spracherkennung überrascht. Cortana versteht mich so gut wie nie falsch und setzt Befehle - mit kurzer Wartezeit - verlässlich um. Ist sie sich nicht sicher, fragt sie nach. So kann ich zum Beispiel Kontakte anrufen und dann die hinterlegte Nummer wählen, Erinnerungen oder Notizen erfassen, Wecker erstellen sowie die Musikwiedergabe starten. Das Netz durchsucht Cortana selbstverständlich auch. Toll wäre es dabei noch, wenn sie Ergebnisse als Sprachausgabe zusammenfassen würde. Auf andere Fragen antwortet sie schon, klingt aber noch etwas blechern.
Mein Fazit: Mit der Einführung von Cortana in Deutschland bei der letzten Update-Runde für Windows Phone ist das Betriebssystem eine ganze Nummer schlauer geworden. Für mich ist Cortana eine wichtige Funktion, die mir bisher gefehlt hat. Selbstverständlich gibt es hier und dort noch Verbesserungspotenzial, aber ich bin überzeugt, dass Microsoft noch einige Arbeit in seine Sprachassistentin investieren wird. Schließlich soll Cortana ab der nächsten großen Betriebssystem-Version ja auch auf dem Desktop-PC einziehen.
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