„Der Auslöser klickt, es blitzt und sie haben die Zeit angehalten, wenn auch nur für einen klitzekleinen Augenblick... und wenn diese Bilder nachfolgenden Generationen irgendetwas mitzuteilen haben, dann das: Ich war hier, mich hat es gegeben. Ich war jung, ich war glücklich und irgendwem auf dieser Welt war ich wichtig genug, dass er ein Foto von mir gemacht hat.“ (One Hour Photo)

Ein bisschen an der Belichtungszeit der neuen Spiegelreflexkamera herumspielen, das anvisierte Objekt mit dem Zoom näher heranholen oder den schwarzweiß-Modus einschalten – das schafft fast jeder Hobby-Knipser. Ob ein Foto am Ende wirklich ansprechend ist, hängt allerdings oft nicht vom  Preis der Kamera, sondern vielmehr von der Kreativität und den Fähigkeiten des jeweiligen Fotografen ab. Ein innovativer Blickwinkel, die Auswahl des richtigen Bildausschnitts, das Warten auf den „richtigen“ Augenblick. Das sind einige Faktoren, die ein gutes Foto ausmachen und die auch beim Fotografieren mit einer einfachen Smartphone-Kamera berücksichtigt werden können. Hier sind einige Tipps, die euch dabei helfen, das Beste aus eurer Handykamera herauszuholen.

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Salomé Weber
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Das Wichtigste zuerst: Die Linse sauber halten! Die meisten Menschen stecken ihr Smartphone einfach in ihre Hosentasche, die Handtasche oder den Rucksack. Der Schmutz, der sich dabei auf der Linse ablagert, kann die Bildqualität erheblich verschlechtern oder im schlimmsten Fall die Linse selbst zerkratzen.

Tipps Smartphone-Fotografie: Linse sauber halten

Für das Säubern der Linse verwendet ihr am besten ein Tuch aus Mikrofaser oder fusselfreier Baumwolle.

Zoom vermeiden! Viele Smartphones verfügen über einen Digitalzoom, der lediglich einen kleinen Teil des Sensorbilds vergrößert. Die Qualität ist dementsprechend schlechter und das Bild wird unscharf. Geht deshalb so nah wie möglich an das Objekt heran, das ihr fotografieren möchtet.

Tipps Smartphone-Fotografie

Links seht ihr das Foto bei dem der Digitalzoom einer Standard Smartphone-Kamera eingesetzt wurde. Beim rechten Foto wurde auf den Zoom verzichtet. Der qualitative Unterschied ist deutlich zu erkennen.

Der Weißabgleich: Damit Farben möglichst realitätsnah abgebildet werden, lohnt es sich, den Weißabgleich der Smartphone-Kamera an die aktuelle Beleuchtung anzupassen. In der Regel steht diese Funktion auf „Auto“ und kann gegebenenfalls an „Tageslicht“, „Glühlampenlicht“, „Fluoreszierend“ etc. angeglichen werden.

Tipps Smartphone-Fotografie: Weißabgleich

Die Funktion „Weißabgleich“ befindet sich bei den meisten Kamera-Apps unter dem Menüpunkt „Einstellungen“.

Der goldene Schnitt gehört zu den wichtigsten Grundregeln der Fotografie. Besonders harmonisch wirken Kompositionen, bei denen das relevante Objekt nicht direkt in der Mitte des Bildes platziert wird. Was im Einzelfall am besten aussieht, muss allerdings für jedes Foto neu definiert werden.

Tipps Smartphone-Fotografie: Der goldene Schnitt

Anhand des Gitters seht ihr, wo ihr das wichtigste Objekt positionieren solltet, damit die Bildkomposition besonders stimmig wirkt.

Licht-Experimente: Achtet auf das Spiel von Licht und Schatten und die Muster, die dabei entstehen. Das Fotografieren gegen die Lichtquelle eignet sich besonders, wenn ihr ein kontrastreiches Bild erzielen oder eine Silhouette betonen möchtet. Versucht euer Smartphone dabei möglichst ruhig in beiden Händen zu halten und schaltet den automatischen Blitz aus.

Tipps Smartphone-Fotografie: Gegenlicht

Damit das Dämmerlicht besser zur Geltung kommt und ein hoher Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund entsteht, wurde der automatische Blitz für dieses Bild ausgeschaltet.

Rahmen und Linien: Welche Form hat das Objekt, das ihr fotografieren möchtet? Ergeben sich interessante Linien oder Rahmen, die das Bild ansprechend gestalten? Achtet vor allem darauf, den Horizont (wenn nicht anders beabsichtigt) möglichst gerade abzubilden.

Tipps Smartphone-Fotografie: Rahmen und Linien

Die geraden Linien, die auf einen perspektivischen Fluchtpunkt zulaufen, verleihen diesem Foto mehr Tiefe.

Positioniert Personen so im Bild, dass ihre Hände und Füße nicht abgeschnitten werden. Vermeidet flächige Hintergründe: die einfarbige Wand, der blaue Himmel oder die Zimmerdecke sind meist weniger interessant als die Person, die ihr fotografieren möchtet. Auch hier gilt: Geht so nah wie möglich an die Person heran und verzichtet auf den Zoom!

Tipps Smartphone-Fotografie: Menschen

Auf dem linken Bild lenkt die zu groß gewählte Einstellung die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Hintergrund. Außerdem sind die Füße abgeschnitten. Rechts seht ihr das bessere Beispiel.

Die richtige Stunde: Die unter- oder aufgehende Sonne taucht die Landschaft in warme Farbtöne, lässt die Schatten länger werden und erzeugt so eine ganz besondere Stimmung. Kurz vor Sonnenaufgang beziehungsweise kurz nach Sonnenuntergang beginnt außerdem die „blaue Stunde“. Während dieser Dämmerungsphase sorgt die künstliche Straßenbeleuchtung für interessante Lichtpunkte und außergewöhnlich bunte Bilder.

Tipps Smartphone-Fotografie: Abendstimmung

Wichtig hier: Überlasst die Einstellungen für die Lichtempfindlichkeit (ISO) und den Blitz nicht der Automatik. Regelt den ISO Wert herunter und schaltet den Blitz aus (die meisten guten Kamera-Apps sollten das ermöglichen).

Wir hoffen, dass euch diese Tipps weiterhelfen, und wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren. Denkt aber immer dran: Beim Fotografieren sind Regeln da, um gebrochen zu werden, denn „[…] Kreativität lässt sich nicht lernen.

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